Am ersten Finaltag an den Einzelgeräten war die Stuttgarterin als letzte Starterin an das Gerät gegangen. Vor ihr hatte die Topfavoritin Derwal wie erwartet ihre beeindruckende Flugshow abgeliefert. Auf 15,200 Punkte kam die Belgierin, die wie Seitz bereits im Vorfeld voraussagte, vom restlichen Feld nicht annähernd gefährdet werden konnte. Hochwertige Konkurrentinnen hingegen wie Angelina Melnikova (ROC) oder Melanie Jesus dos Santos (FRA) strauchelten, so dass es ab Platz zwei durchaus eng im Klassement wurde.
Als Elisabeth Seitz dann endlich an der Reihe war, zeigte sie zwar Nervenstärke und einen guten Wettkampf, „aber keine ganz perfekte Übung“, wie die 27-Jährige anschließend selbst feststellte. Trotzdem war sie mehr als zufrieden mit sich und ihrem Abschneiden bei diesen Olympischen Spielen. „Ganz ehrlich ich hätte vor der Quali nicht gedacht, dass ich ins Finale am Barren komme, bis vor ein paar Monaten hätte ich nicht gedacht, dass ich es bis zu Olympia schaffe und vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich jetzt noch turne. Es hat sich vom letzten Jahr bis heute so viel Positives getan, insofern bin ich nur stolz“, erklärte Seitz, auch mit Blick auf das Pandemiegeschehen im vergangenen Jahr und den damit verbundenen Schwierigkeiten für die Athleten.
Am Ende war es wohl nur ein kleiner Schritt beim Tsukahara-Abgang, der der Stuttgarterin den Platz auf dem Treppchen verwehrte. Punktgleich mit der Chinesin Yufei Lu, aber aufgrund des etwas schlechteren Ausführungswertes im Rang dahinter, platzierte „Eli“ sich als Fünfte des Finals. Damit hat sie sich bei ihrem dritten olympischen Stufenbarrenfinale ihrer Karriere zum dritten Mal fehlerfrei präsentiert. Eine Leistung, auf die sie zurecht stolz sein darf.
Das Endergebnis am Stufenbarren
Nina Derwael 15,200 Pkt.
Anastasia Iliankova 14,833 Pkt.
Sunisa Lee 14,500 Pkt.
Yufei Lu 14,400 Pkt.
Elisabeth Seitz 14,400 Pkt.
Melanie de Jesus dos Santos 14,033 Pkt.
Yilin Fan 13,900 Pkt.
Angelina Melnikova 13,066 Pkt.