Elisabeth Seitz im Mehrkampffinale bei den Olympischen Spielen. | Foto: 24passion/Tom Weller

Olympisches Mehrkampffinale

Kim Bui und Elisabeth Seitz glänzen in Tokio - Ulla Koch mit Abschied auf großer Bühne.

Tolles Mehrkampffinale der deutschen Turnerinnen bei den Olympischen Spielen: Elisabeth Seitz und Kim Bui zeigten am Donnerstagabend (29.07.21) im Ariake Gymnastics Center in Tokio einwandfreie Wettkämpfe und kamen auf die Plätze neun (Seitz) und 17 (Bui). Elisabeth Seitz erturnte damit die beste Olympia-Platzierung ihrer Karriere im Mehrkampf. Für die 31-jährige Kim Bui war es sogar das erste olympische Mehrkampffinale überhaupt.

Entsprechend zufrieden zogen beide Stuttgarterinnen anschließend Bilanz: „Zunächst hatte ich am Boden den Eindruck, dass dies ein schwerer Wettkampf für mich werden würde, aber dann lief es immer besser und ich bin immer sicherer geworden. Es war ein unheimlich gutes Gefühl hier im Finale turnen zu dürfen“, erklärte Bui, der sowohl im Finale als auch in der Qualifikation kein einziger Fehler in ihren Übungen unterlaufen war. Für Teamkollegin Elisabeth Seitz war das Mehrkampffinale noch nicht der Abschluss der olympischen Wettkämpfe. Sie wird am Sonntag noch das Stufenbarrenfinale bestreiten. „Es war wichtig für mich, dass ich mich hier gut präsentiere, und ich denke das ist gelungen. Ich habe den Wettkampf sehr genossen und blicke nun erwartungsvoll auf den Stufenbarren“, sagte Seitz.

Mit Freude aber auch Wehmut blickte Cheftrainerin Ulla Koch auf ihren letzten Wettkampf ihrer 16 Jahre währenden beruflichen Laufbahn: "Ich habe meine Athletinnen einfach das machen lassen, was sie können. Nach jedem Gerät war ich total dankbar und bin echt glücklich. Dass sie sich so steigern konnten und so einen tollen Wettkampf turnten, verdient viel Respekt. Ich empfinde ganz viel Dankbarkeit, dass ich hier in Tokio sein durfte und mit zwei so tollen Athletinnen im Finale sehen durfte", so die im Herbst in den Ruhestand tretende Trainerin, die im Stufenbarrenfinale Seitz' Trainer Robert Mai den Vortritt lassen wird.

Der Start in den Wettbewerb war "Eli" am schwierigen Schwebebalken gut gelungen. Für ihre solide Übung erhielt sie 12,933 Punkte. Auch Kim Bui machte ihren Auftakt - allerdings am Boden - gut, 13,166 holte sie hier. Seitz hingegen musste am selben Gerät direkt bei der ersten Akrobatikbahn aus der Fläche treten und kam auf 12,433 Punkte. Am Sprung waren beide sauber und mit 13,466 (Bui) und 14,200 Punkten (Seitz) gut unterwegs. Elisabeth Seitz zeigte am Sprungtisch sogar den hochwertigen Yurchenko-Sprung mit Doppelschraube. Am Stufenbarren war „Kimi“ dann sehr dynamisch unterwegs und sammelte weitere 13,766 Punkte hinzu. Am Schlussgerät Balken setzte sie den Schlusspunkt unter einen für sie optimalen Wettkampf. Mit 12,600 Punkten kam die 31-Jährige summiert auf 52,998 Punkte. Für ihre Teamkollegin stand dann noch das Paradegerät Stufenbarren an. Auch die 27-Jährige bewahrte bis zuletzt die Nerven. Sie turnte zu starken 14,500 Punkten und hatte als Endergebnis 54,066 auf der Anzeigetafel stehen.

Olympiasiegerin wurde die US-Amerikanerin Sunisa Lee, die sich in einem engen Finish gegen die Brasilianerin Rebeca Andrade und der Turnerin des Russischen Olympischen Komitees, Angelina Melnikova durchsetzte.

Mehrkampffinale der Männer

Beim Mehrkamffinale der Männer ein Tag zuvor, gingen ebenfalls zwei deutsche Turner an die Geräte: Phillip Herder und Lukas Dauser. Für beide lief es mit je einem Sturz nicht ganz so rund wie bei Bui und Seitz und sie konnten am Ende Platz 18 (Dauser) und Platz 23 (Herder) verbuchen.

„Mein Fazit fällt eigentlich positiv aus. Ich habe heute eine solide Leistung gezeigt, dass ich am Reck abgestiegen bin, ist zwar schade aber die anderen fünf Geräte waren gut. Für mich war wichtig, dass ich mich heute auch für das Barrenfinale noch mal gut präsentiere, ich glaube das habe ich geschafft“, erklärte Dauser im Anschluss. Sein Teamkollege Philipp Herder sagte zu seinem ersten Finale bei Olympia: „Ich hatte hier und da ein paar Wackler und auch einen Sturz drin, aber es war insgesamt trotzdem nicht ganz schlecht. Überhaupt in diesem Finale gestanden zu haben, war einer der größten Erfolge in meiner Karriere, von daher her bin eigentlich richtig stolz auf mich.“

Wie bei den Frauen war auch bei den Männern der Wettkampf bis zu letzten Übung spannend. Am Ende setzte sich der Japaner Daiki Hashimoto an die Spitze, vor Xiao Routeng (China) und Nikita Nagorny (Russisches Olympisches Commitee).

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