Historisches EM-Gold für Timo Eder und Karina Schönmaier

Karina Schönmaier und Timo Eder konnten ihr Glück kaum fassen: Nach einem packenden Wettkampf lagen sich die beiden Deutschen jubelnd in den Armen. Bei der erstmaligen Austragung des Mixed-Finals bei den Turn-Europameisterschaften in Leipzig sicherte sich das Duo die Goldmedaille – ein historischer Erfolg.

Im spannenden Finale setzten sich die Chemnitzerin und der Ludwigsburger mit 25,566 Punkten knapp gegen das britische Team Jake Jarman und Ruby Evans durch, das nur um ein Zehntel zurücklag.

Das deutsche Duo musste im Goldfinale vorlegen. Eder ging am Reck volles Risiko, zeigte seine schwierigste Übung und erhielt trotz eines kleinen Ausfallschritts 13,333 Punkte. Schönmaier turnte am Schwebebalken solide, musste jedoch nach einem Seitwärtssalto kurz das Gleichgewicht suchen und kam auf 12,233 Zähler. Die Briten konnten den Rückstand nicht mehr aufholen: Jarman turnte eine leichtere, aber saubere Reck-Übung mit Lande-Bonus (ebenfalls 13,333), während Evans mit Wacklern am Balken auf 12,133 Punkte kam.

Bronze ging an die Italiener Lorenzo Minh Casali (13,700) und Manila Esposito (14,266), die am Barren und Schwebebalken insgesamt 27,966 Punkte sammelten. Die französischen Kontrahenten Anthony Mansard (13,033) und Morgane Osyssek-Reimer (12,666) kamen am Boden nur auf 25,699 Punkte.

Für das Publikum in der Leipziger Messehalle war es ein besonderer Nachmittag: Zum ersten Mal wurde bei einer EM ein Mixed-Finale im Turnen ausgetragen. 16 Nationen hatten je ein Duo über die Mehrkampf-Qualifikation ins Rennen geschickt. Die Männer traten an Boden, Barren und Reck an, die Frauen an Sprung, Schwebebalken und Boden – die Gerätekombination war frei wählbar.

Für Deutschland traten Karina Schönmaier und Timo Eder an. Schönmaier hatte sich im internen Auswahlverfahren gegen Helen Kevric durchgesetzt, nachdem sie bei Punktgleichheit zwei von drei Geräten für sich entschieden hatte.

Der Weg zu Gold

In der ersten Runde begann das DTB-Duo am Boden: Schönmaier erzielte trotz eines kleinen Stolperers 12,833 Punkte. Eder trat nach der letzten Bahn kurz aus der Fläche, kam aber auf 13,433 Punkte. Mit 26,266 Zählern belegten sie zunächst Rang sechs. Die Schweiz führte mit 27,033 Punkten – dank Noe Seifert (14,200 am Barren) und Anny Wu (12,833 am Sprung).

Im zweiten Durchgang, der mit den besten acht Paaren neu startete, zeigten Schönmaier und Eder ihre stärksten Geräte. Sie glänzte mit einem Jurtschenko mit Doppelschraube (13,933), er lieferte eine fehlerfreie Barrenkür ab (ebenfalls 13,933). Das bedeutete mit 27,855 Punkten vorläufig Platz eins. Zwar zogen die Briten mit starken Leistungen noch vorbei (28,366), doch im Goldfinale drehte das deutsche Team den Spieß um. Die zuvor führenden Schweizer patzten am Boden – und der Weg war frei für Gold.

weitere News

Der STB beim IDTF in Leipzig

Der Schwäbische Turnerbund blickt auf eine rundum gelungene Woche beim Internationalen Deutschen Turnfest 2025 in Leipzig zurück: Mit knapp 10 000...

Weiterlesen

Medaillenregen für die Turnerinnen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften

Im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfests in Leipzig haben auch die Deutschen Jugendmeisterschaften Gerätturnen weiblich stattgefunden. Aus...

Weiterlesen

Erfolgreiche Turner bei den Deutschen Jugendmeisterschaften

Im Rahmen des Internationalen Deutschen Tunfests in Leipzig haben auch die Deutschen Jugendmeisterschaften Gerätturnen männlich stattgefunden. Aus dem...

Weiterlesen