Deutsche Gymnastinnen bei den World Games von Special Olympics in Berlin (von links nach rechts): Melanie Scharff, Anna-Maria Martin, Ivana Duric und Carolin Anzinger | Foto: Special Olympics Bayern

Gymnastik feiert Premiere bei World Games

Während die Special Olympics World Games in Berlin noch bis zum 25. Juni laufen, werden vier Gymnastinnen Deutschland bei der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung vertreten.

Das ist eine Premiere, denn auf nationaler Ebene stand die Sportart bisher nicht im Wettbewerbsprogramm von Special Olympics. Mit der Vergabe der Weltspiele nach Deutschland im Jahr 2018 kam der entscheidende Anstoß, vorhandene Initiativen zu bündeln, um deutschen Athletinnen den Start zu ermöglichen. 

Ehrenamtliche Fachkraft gesucht

Die ersten Angebote und Trainingsgruppen entstanden in Bayern beim Verein "Kreis Eltern behinderter Kinder Olching", dem Heimatverein der vier Weltspiele-Starterinnen. In Kooperation mit dem Bayerischen Turnverband wurden die Angebote ausgebaut, erste Wettbewerbsteilnahmen ermöglicht. Als Special Olympics Deutschland entsprechende Strukturen installierte, um die Sportart zu entwickeln, wurde eine ehrenamtliche Fachkraft als bundesweit agierende Koordinatorin gesucht. Fündig wurde man beim Berliner Turn- und Freizeitsport-Bund mit Nicole Greßner.

"Seit 2019 habe ich dieses Amt inne und koordiniere die fachliche Arbeit", sagt Nicole Greßner, die bei den Wettbewerben im City Cube selbst auch als Kampfrichterin dabei sein wird. "Wir haben gemeinsam mit den Kolleginnen aus Bayern geschafft, dass wir vier gut vorbereitete Teilnehmerinnen stellen können. Aber was darüber hinaus auf lange Sicht zählt: Mit Unterstützung vom Technischen Komitee (TK) RSG beim DTB wurden Kampfrichterinnen ausgebildet, Übungsleiterinnen geschult, die Wettbewerbsprogramme mit unseren P-Stufen koordiniert. Also haben wir Strukturen geschaffen, um die Sportart nicht nur bei Special Olympics fest zu etablieren, sondern auch bei uns in den Turnerbünden inklusive Angebote in unserer Sportart zu ermöglichen. Das ist wirklich nachhaltig!"

Den Anfang macht die Klassifizierung

Neben den vier Gymnastinnen Melanie Scharff, Anna-Maria Martin, Ivana Duric und Carolin Anzinger werden auch zwei Gerätturnerinnen für das deutsche Team bei den Spielen starten. Mit der erst 13-jährigen Annabelle Tschech-Loeffler (SV Einheit Borna) und Luisa Egersdörfer (SV Fortuna Regensburg) treten zwei Turnerinnen in Berlin an, die bereits bei P-Stufen und Turn10®-Wettkämpfen auf regionaler Ebene sowie bei den erstmalig im Sommer 2022 ausgetragenen Special Olympics Landesspielen Bayern Wettbewerbserfahrung sammeln konnten. Als erste deutsche Turnerin mit geistiger Beeinträchtigung nahm die 21-jährige Egersdörfer im vergangenen Winter sogar an einem DTB-Bundeswettbewerb (Leistungsstufen 1 und 2) teil und zeigte dort tolle Leistungen. 

Für die Gymnastinnen sind die Wettbewerbe mit der Klassifizierung losgegangen, bei der geschaut wurde, welche Athletinnen gleich gut sind. Von Sonntag bis Mittwoch treten die Sportlerinnen dann miteinander in den Finalwettbewerben in der Messe Berlin an. Ebenfalls in der Messe Berlin finden am Freitag, den 23. Juni 2023, die Klassifizierungen im Gerätturnen statt, gefolgt von den Finalwettbewerben am Wochenende.

Tolle Einblicke zur Veranstaltung

Für alle Interessierten gibt es unter anderem bei ARD (Special Olympics 2023 in Berlin: Infos, News & Videos | sportschau.de) und ZDF (Special Olympics World Games 2023 - Highlights aus Berlin - ZDFmediathek) Livestreams, Zusammenfassungen und Videos mit tollen Einblicken zu den Special Olympics World Games.

► Weitere Informationen zur Inklusionsarbeit beim Schwäbischen Turnerbund gibt es hier.

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